Ashtanga Yoga
Üben von Achtsamkeit mittels Fokus auf Atem und Bewegung

Herkunft der Tradition
Traditioneller Yogapfad nach P. Jois

Primary series
“Yogatherapie”, Kräftigung und Ausrichtung des Körpers

Intermediate series & Co.
Emotionale Öffnung und Aufbau der Widerstandsfähigkeit


Ashtanga Yoga

Üben von Achtsamkeit mittels Fokus auf Atem und Bewegung

Im Unterricht von Yoga beginnen wir mit Asana, den Übungen um den Körper zu stärken und die Grenzen des Geistes zu erweitern. Wir beseitigen dabei alte Muster, die Gedanken werden klar und wir sind in der Lage, ruhig zu sitzen und den Geist nach innen zu richten. Wir lernen, über uns selbst zu lachen und das Leben als das zu sehen, was es ist.

Im Ashtanga Yoga üben wir Achtsamkeit. Wir bewegen den Körper im Rhythmus unserer Atmung. Wir erforschen die Grenzen unseres Geistes. Wir beobachten wie sich alte Muster auflösen. Wir tanzen durch eine Abfolge aufeinander aufbauender Körperpositionen. Im Laufe der Zeit werden die Gedanken stiller, und das Gemüt heiterer.

Die Besonderheit von Ashtanga Yoga ist seine Intensität. Jede Einheit wird mit Sonnengrüßen begonnen. Es folgt eine immer gleiche Sequenz an Stehposition und Stellungen im Sitzen, die durch Übergänge fließend miteinander verbunden werden.

Den Rhythmus gibt dabei die eigene Atmung vor. Die Konzentration ruht auf der Beobachtung von Empfindungen, Gedanken und Gefühlen während der Praxis - es entwickelt sich - "Meditation in Bewegung".

Herkunft der Tradition

Traditioneller Yogapfad nach P. Jois

Ashtanga (Vinyasa) Yoga geht zurück auf Sri K. P. Jois, der bis zu seinem Tod vor einigen Jahren in Mysore, Südindien unterrichtete.

P. Jois war ab 1927 langjähriger Schüler des Yoga- und Sanskrit-Gelehrten Tirumalai Krishnamacharya. Er selbst gründete 1948 das 'Ashtanga Yoga Research Institute' in Mysore: http://kpjayi.org. Ab den 70er Jahren kamen Schüler aus den USA und Europa nach Mysore, um von ihm Asana, Pranayama und Philosophie zu lernen.

Heute finden sich regelmäßig hunderte Praktizierende in der Shala in Mysore ein, um in dem nach der Stadt benannten 'Mysore'-Stil individuell zu üben. Das bedeutet, dass unter Anleitung eines Lehrers jede/r Übende in seinem Tempo eigenständig eine Sequenz von Positionen ausführt. Die gemeinsam im Raum erzeugte Energie wird zum Üben genutzt, aber jede Person übt eigenständig.

Die Übungsform differenziert eine Reihe von in der Schwierigkeit aufeinander folgenden Serien, die verschiedene Zwecke erfüllen, und die der Schüler im Laufe von vielen Jahren erlernt. Der Zweck der Übungsform ist eine Stärkung des Körpers, Gesunderhaltung und Vorbereitung für Mediationstechniken sowie eine schrittweise Transformation des Geistes durch die achtsame Asana-Praxis.

Primary series

“Yogatherapie”, Kräftigung und Ausrichtung des Körpers

Die Ashtanga Yoga Praxis wird mit dem Erlernen der ersten Serie, primary series, begonnen. Zu Beginn werden zwei verschiedene Arten von Sonnengrüßen (Surya Namaskara) geübt, um sich auf die Praxis einzustimmen. Darauf folgt eine Sequenz von Stehpositionen, die die Beine und den Hüftbereich aktivieren. Der Fokus der ersten Serie liegt auf den Forwärtsbeugen, die im Stehen und im Sitzen geübt werden. Jede Position wird dabei eine gewisse Zeit gehalten, um Tiefe zu erlangen.
Genausoviel Bedeutung wie die achtsame Ausführung der Positionen wird auch auf die Verbindung der verschiedenen Positionen durch bewusste Bewegungen im Rythmus mit der Atmung (Vinyasa) gelegt. Die Atmung wird dabei absichtlich in die Länge gezogen und durch ein sanftes Geräusch begleitet. Während des Dahingleitens von Position zu Position versucht der Übende seine Blick ruhig auf speziellen Stellen ruhen zu lassen (drishti) und die Energie durch sanftes Aktivieren von tief liegenden Muskeln zu verstärken (bandha).
Den Abschluss der Sequenz bilden einfache Rückbeugen und Umkehrhaltungen, die den Körper wieder beruhigen und abkühlen lassen. In der Schlussentspannung wird die aufgebaute Energie im Körper sublimiert und der Geist ruhig und klar.




Intermediate series & Co.

Emotionale Öffnung und Aufbau der Widerstandsfähigkeit

Die Serien im Ashtanga Yoga werden nicht wahllos durcheinander geübt, sondern bauen aufeinander auf. Erst wenn die Schülerin die Grundsätze der primary series zu einem gewissen Grad umsetzen kann, dann wird mit der Praxis der intermediate series begonnen. In dieser zweiten Serie liegt der Fokus zum einen auf intensiven Rückbeugen und zum anderen auf sehr intensiven Hüftöffnern.

Es dauert Jahre, bis der Schüler Blickpunkt, Muskelkontraktion und Atmung in Verbindung mit der fließenden Abfolge der Bewegungen beherrscht. Diese Elemente bilden dann die Grundlage für die Praxis der darauffolgenden schwierigeren Serien.Der 'Fortschritt' auf körperlicher und geistiger Ebene ist individuell sehr unterschiedlich. Die wichtigste Komponente dabei ist die Intention und die Achtsamkeit in der Praxis. Der Rest stellt sich im Lauf der Jahre von selbst ein! Kann die primary series noch im Rahmen von 'geführten Einheiten' geübt werden - mehrere Schülerinnen üben unter Anleitung synchron - ist dieses Konzept irgendwann einmal nicht mehr sinnvoll. Die Komplexität der Asana und die innere Arbeit lassen die Konzentration des Schülers immer mehr nach innen kommen. Der Lehrer gibt hier nur mehr Hilfestellungen und Tipps.